Pressestimmen
Komische Oper
DDR-Tristesse? Nein, danke!
Tagesspiegel vom 12.10.2023 von F. Hanssen
Am Samstag feiert die Komische Oper ihr Spielzeit-Eröffnungsfest, und zwar in Charlottenburg, wo das Musiktheater aus Mitte während der Sanierung seines Stammhauses Unterschlupf im Schillertheater findet. Bei freiem Eintritt gibt’s schon mal Einblicke ins Repertoire, die erste Premiere wird am 28. Oktober das Musical „Chicago“ sein.
Umbau von Mitte
Senat skizziert einen Fahrplan
Tagesspiegel vom 10.10.2023 von roe
Groß war er angekündigt worden von der schwarz-roten Koalition, aber lange unklar, was er eigentlich umfassen soll: der Masterplan für die Berliner Mitte. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Montag hat Manfred Kühne, Abteilungsleiter in der Stadtentwicklungsverwaltung, die Pläne konkretisiert. Der Masterplan soll sich demnach auf das Gebiet vom Tiergarten bis einschließlich Alexanderplatz beziehen, das sich im Bezirk Mitte befindet, und in enger Abstimmung mit der Verkehrsverwaltung erarbeitet werden. Für diesen Bereich gebe es bisher noch kein verbindliches Verkehrsentwicklungskonzept . Ein Gutachten solle die Verkehrsentwicklung erarbeiten.
Berlins House of One droht an Baukosten zu scheitern
Der Sakralbau am Berliner Petriplatz soll künftig drei Religionen unter einem Dach vereinen. Nun läuft das Prestigeprojekt Gefahr, sich massiv zu verzögern – bestenfalls.
Tagesspiegel vom 09.10.2023 von Cristina Marina
Es sollte der weltweit erste Sakralbau für drei große Weltreligionen werden. So klang es, groß beworben und mächtig ambitioniert, noch vor drei Jahren – die Rede war vom House of One am Petriplatz . In der historischen Mitte Berlins sollte ein Haus entstehen, das unter seinem Dach eine Synagoge, eine Moschee und eine Kirche vereint. Es war ein bedeutsames Unterfangen mit einer starken Aussage, die vor allem angesichts der Kriege dieser Welt hoffnungsfroh stimmte.
Altersgemischt und inklusiv: Die Berliner Rothenburg-Grundschule will den Deutschen Schulpreis gewinnen
Tagesspiegel vom 09.10.2023 von Boris Buchholz
Die Kinder der Klasse 123c der Steglitzer Rothenburg-Grundschule sitzen auf dem runden Teppich in der Mitte des Klassenzimmers im Kreis. Es geht um die Kalender, die die Kinder ihren Eltern zu Weihnachten basteln. „Ist euch schon einmal aufgefallen, dass die Monate verschieden lang sind?“, fragt Referendarin Pauline Schellin. Doch wie viele Tage hat welcher Monat? Die Kinder ballen ihre Fäuste und Jasper erklärt: „Die Knochen sind die 31 Tage, die ohne 30 Tage.“ Die Lehrerin mag es mehr landschaftlich, jetzt werden Knöchel-Berge und Faust-Täler gezählt.
Sauberes Wasser, saubere Luft
Der Geruch Berlins ist auch heute nicht immer rosig, im 17. Jahrhundert stank es aber zum Himmel. Die Brunnen- und Gassenordnung sollte damals für mehr Hygiene in der wachsenden Stadt sorgen – und sah einige empfindliche Strafen vor
Berliner Morgenpost vom 08.10.2023 von Ulli Kulke
Die Worte waren klar genug: „Er sol fleyßig seyn, sich des vollsauffens enthalten, das Pferd in acht nehmen.“ Unterschrift: „Friderich Wilhelm Khurfürst“. Das galt dem Gassenmeister. Und der war eine wichtige Instanz der „Brunnen- und Gassenordnung beyder Residentz- und Hauptstädte Berlin und Cölln an der Spree“, die der Preußenherrscher anno 1660 erließ. Aus neun Artikeln bestand sie, mit jeweils bis zu 14 Paragraphen. Gemeinhin wird in der Geschichte Berlins der 1862 in Kraft getretene „Hobrecht-Plan“ mit seinen Zu- und Abwasserleitungen sowie den Rieselfeldern als der entscheidende Fortschritt in der Versorgung und Gesundheit der Stadt gesehen, der ja auch die Stadtstruktur nachhaltig bestimmte. Zurecht. Und doch war jene Verordnung des Großen Kurfürsten zwei Jahrhunderte zuvor – mit den damals gegebenen Mitteln – ein erster wichtiger Schritt nach vorn. Man kann es auch so sehen: Die Brunnen- und Gassenordnung war bitter nötig, sie war überfällig, es stank zum Himmel in Berlin.