Pressestimmen
Das war Berlins irrsinnigste Baustelle
Die Regattastraße in Grünau soll in Kürze wieder freigegeben werden – wenn alles klappt
Berliner Zeitung vom 25.09.2023 von Andreas Kopiez
Sollte der Wahnsinn wirklich ein Ende haben? Berlins wohl irrsinnigste Baustelle findet in diesen Tagen ihren Abschluss – wenn alles gut geht. Anwohner der Regattastraße in Grünau glaubten nicht mehr daran. Denn dort reihte Panne an Panne, weshalb die Straße seit Sommer 2022 gesperrt und ein ganzer Kiez zur Hälfte abgeriegelt war.
Ein Meisterwerk von Schinkel soll verhunzt werden
Der Bundestag hat 62 Millionen Euro für den Wiederaufbau von Schinkels Bauakademie im Herzen Berlins bereitgestellt. Doch die Bundesstiftung, die das umsetzen soll, hätte lieber eine "zeitgenössische Interpretation" des berühmten Bauwerks. Dafür gibt es keine politische Legitimation.
Welt.de vom 21.09.2023 von Rainer Haubrich
Seit drei Jahren thront im Herzen der Hauptstadt wieder das Berliner Schloss mit seinen prächtigen Barockfassaden. Aber noch immer fehlt der Schlussstein zur Vollendung der historischen Mitte: die Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel, die im Zweiten Weltkrieg beschädigt und dann von der DDR abgerissen wurde. Sie war ein ikonischer und für die Moderne wegweisender Bau, der in jeder Architekturgeschichte erwähnt wird.
Bündnis kämpft um Neptunbrunnen
Wenn schon nicht das Original, soll zumindest eine Kopie an den Ursprungsstandort, den Schloßplatz
Berliner Morgenpost vom 22.09.2023 von Isabell Jürgens
Mindestens eine Nachbildung des Neptunbrunnens muss wieder an seinen Ursprungsstandort. Das fordert eine Allianz aus sechs Bürgervereinen, die sich für eine Neugestaltung des Schloßplatzes in Anlehnung an den Zustand vor der Zerstörung aussprechen. Gerichtet ist die Forderung an die Berliner Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt. Diese hatte bei einem Ortstermin kürzlich verkündet: „Der Neptunbrunnen bleibt selbstverständlich vor dem Roten Rathaus.“ Und ergänzt: „Der Schloßplatz bekommt eine neue, moderne Brunnenanlage, die Vorgespräche laufen.“
Die A100 – ein Fossil der Verkehrspolitik
Aktuell wird über den Weiterbau der Stadtautobahn diskutiert. Dabei sollte die Umweltbelastung nicht außer Acht gelassen werden
Berliner Zeitung vom 20.09.2023 von Murat Uzun
Die Autobahn A100 in Berlin, einst ein Symbol für Fortschritt und wirtschaftliche Entwicklung, ist heute ein Monument der Kontroverse, das die Zerrissenheit unserer Gesellschaft in Fragen von Umwelt, sozialer Gerechtigkeit und städtischer Planung widerspiegelt. In einer Zeit, in der der Klimawandel nicht mehr ignoriert werden kann und die sozialen Ungleichheiten sich verschärfen, wirkt die Fortführung eines solchen Projekts wie ein Relikt aus einer vergangenen Ära, das sich störrisch gegen den Wandel stemmt.
Als Berlin im Turbotempo wuchs
Vor 125 Jahren beschäftigte ein Thema die Berlinerinnen und Berliner genauso wie heute – der Wohnraummangel
Berliner Morgenpost vom 20.09.2023 von Isabell Jürgens
Schleppender Neubau, steigende Mieten, wachsender Wohnungsmangel: Kaum etwas beschäftigt die Berlinerinnen und Berliner so wie die Sorge um sicheres und bezahlbares Wohnen. Ein Problem, das so alt ist wie die Morgenpost selbst. „Das Gründungsjahr der Morgenpost fällt in eine Zeit eines in der Berliner Geschichte nie da gewesenen Turbowachstums“, sagt der Sozialwissenschaftler und Stadtplaner Harald Bodenschatz. Binnen zehn Jahren war die Einwohnerzahl um rund 80 Prozent auf 1,8 Millionen angewachsen. Der daraus resultierende Wohnungsmangel hatte damals weit dramatischere Folgen als heute.