Pressestimmen
Quartier 206 wechselt den Besitzer
Das einstige Luxuskaufhaus wurde für 220 Millionen Euro versteigert
Berliner Zeitung vom 09.06.2021 von Robin Schmidt
Es herrscht wieder eine Spur von Aufbruchstimmung im Quartier 206 in der Friedrichstraße . Durch die gelockerten Corona-Maßnahmen ist das Shopping für Kunden in dem Luxuskaufhaus einfacher geworden. Sogar eine Fashionshow fand hier zuletzt wieder statt, wie der Instagram-Kanal des Quartier 206 stolz präsentiert. Schaut man sich diesen an, könnte man sich fast ins Jahr 1997 zurück versetzt fühlen, als Berlin das Konzeptkaufhaus einige Jahre nach der Wende als Zeichen des Aufbruchs für Investoren und Architektur eröffnete - aber nur fast.
Richtfest für das Haus der spektakulären Funde
Richtfest für das Archäologische Haus: Unter dem Petriplatz liegen die Ursprünge Berlins – und die Skelette der ersten Berliner.
Berliner Morgenpost vom 08.06.2021 von Isabell Jürgens
Als die Archäologen 2007 anfingen, unter einem bis dahin zubetonierten Parkplatz an der Gertraudenstraße in Mitte nach den Spuren des mittelalterlichen Berlins zu graben, stießen sie auf eine echte Sensation. Nicht nur, dass sie am Petriplatz , unmittelbar neben der achtspurigen Straße auf die Grundmauern der ehemaligen Lateinschule sowie die verschiedenen Fassungen der Petrikirche stießen. Zudem entdeckten die Archäologen die Skelette von rund 4000 Menschen – und einen Holzbalken, der beweist, dass Berlin älter ist, als bislang gedacht. Im Archäologischen Haus, für das am Montag das Richtfest gefeiert wurde, sollen die Berliner dauerhaft Gelegenheit bekommen, einen Einblick in die Ursprünge ihrer Heimatstadt zu bekommen.
Sozialwohnungen in der Nähe des neuen Berliner Schlosses
Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Mitte plant ein Neubauprojekt in der Breite Straße. Früher stand dort das DDR- Bauministerium .
Berliner-Zeitung.de vom 08.06.2021 von Markus Wächter
Berlin - Etwa 200 bis 300 Meter vom neuen Berliner Schloss entfernt will die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) in der Breite Straße 65 bis 70 preisgünstige Wohnungen bauen , die Hälfte davon als Sozialwohnungen. Das bestätigte die WBM jetzt auf Anfrage. Wie das neue Quartier aussieht, soll in einem Werkstattverfahren geklärt werden, das die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung jetzt ausgeschrieben hat. Ziel des Verfahrens ist es, Vorschläge für eine bestmögliche wirtschaftliche Ausnutzung des 3671 Quadratmeter großen Grundstücks zu erhalten. Früher stand an der Stelle das DDR- Bauministerium . Dieses wurde in der Zwischenzeit aber abgerissen.
Neue Nationalgalerie in Berlin - Haut und Knochen, wenig Fleisch
Das späte Meisterwerk Mies van der Rohes ist wieder im Erscheinungsbild von 1968 zu bewundern. Die Sanierung hat unseren Kritiker überzeugt, weil sich die Architekten mit Akribie und äußerster Konsequenz bis ins Detail für die originale Fassung einsetzten, um Mies wieder authentisch sprechen zu lassen.
Architekten: DAVID CHIPPERFIELD ARCHITECTS Tragwerksplanung: GSE Ingenieurgesellschaft
db deutsche bauzeitung vom 07.06.2021 - von Falk Jaeger
Eine ungetrübte Erfolgsmeldung gefällig? Mies van der Rohes Neue Nationalgalerie in Berlin ist saniert worden. Durch David Chipperfield. Für 140 Mio. Euro (exakt die Obergrenze der Prognosen). Klar hat es ein Jahr länger gedauert als veranschlagt, aber das lag an dem nun wirklich unvorhersehbaren Bedarf an Betonsanierung, der sich erst nach Abnahme aller Oberflächen zeigte. Doch man konnte sich ohnehin Zeit lassen, coronabedingt. Die Eröffnung soll am 21. August sein und niemand weiß, in welchem Rahmen und mit welcher Öffentlichkeit sie möglich sein wird.
Die Zahlen und Termine sind jedoch nur ein Aspekt der Erfolgsgeschichte. Wichtiger noch ist das Ergebnis, und das ist über jeden Zweifel erhaben. Schwer vorstellbar, dass man irgendein Detail hätte noch besser machen können.
Streit um Weiterbau der A100
Ein Stück Berliner Stadtautobahn als Symbol gescheiterter Planung
Berliner:innen demonstrieren an diesem Wochenende gegen den Ausbau der A100. Es geht um ein teures Projekt, das die Stadt nicht voranbringt.
Tagesspiegel vom 06.06.2021 - Ein Kommentar von Chrstian Latz
Am Samstag waren sie wieder unterwegs: Mit einer Fahrraddemonstration protestierte ein Bündnis von Umwelt- und Klimaschützern gegen den Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A100, andere blockieren die Baustelle der Strecke.
Auch am Sonntag werden bei der Sternfahrt des Fahrradklubs ADFC Tausende Radfahrer:innen über den Asphalt der Fernstraße rollen, auf dem sich sonst täglich Kolonnen von Autos drängen. Sie setzen sich für eine schnellere Verkehrswende ein, ein neues Stück Autobahn zählen sie dazu nicht. Zu Recht.
Die Debatte um das Megaprojekt im Osten des Zentrums ist längst im Wahlkampf angekommen. Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch sprach zwischenzeitlich vom „Rückbau“ des 16. Bauabschnittes, der derzeit von Neukölln zum Treptower Park gebaut wird. Die Landesvorsitzende der Linken, Katina Schubert, forderte den sofortigen Baustopp und eine Vollendung als Stadtstraße mit Radschnellweg.