In den Plattenbauten an der einstigen Grenze zwischen Ost und West wohnten DDR-Größen. Nun stehen sind sie unter Denkmalschutz gestellt worden.
Tagesspiegel vom 22.09.2021

Dort wohnten DDR-Größen wie Günter Schabowski oder der Kulturpolitiker Kurt Hager: Die Plattenbauten an der Berliner Wilhelmstraße an der einstigen Grenze zwischen Ost und West sind unter Denkmalschutz gestellt worden.

Die Häuser in der früheren Otto-Grotewohl-Straße wurden von 1987 bis 1992 unter Chefarchitekt Helmut Stingl errichtet und gelten als Spätwerk des DDR-Städtebaus.

Das Ensemble mit Erkern, Balkonen und Loggien war für 4000 Menschen ausgerichtet, es bot ungewöhnlich große Wohnungen. Bis auf einen Abriss ist das Quartier weitgehend im Ursprungszustand erhalten, wie die Senatskulturverwaltung am Montag erklärte.

Laut Landeskonservator Christoph Rauhut war das Viertel ein wichtiger Baustein im Wettbewerb der politischen Systeme: „Als Leuchtturmprojekt der Ost- Berliner Hauptstadtplanung setzte es die Leistungsfähigkeit und Qualität des großen Wohnungsbauprogramms der DDR in äußerst prominenter und historisch aufgeladener Lage öffentlichkeitswirksam in Szene.“

Zur NS-Zeit befanden sich in dem Viertel Ministerien , die Reichskanzlei und der unterirdische „Führerbunker“. Heute liegt in der Nachbarschaft das Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals.

Der Tagesspiegel im Internet: www.tagesspiegel.de