Bei einer Informationsveranstaltung sprachen sich Berlinerinnen und Berliner für Sitzgelegenheiten und Flüsterasphalt aus.
Berliner Morgenpost vom 23.03.2021 von Julian Würzer

Berlinerinnen und Berliner wollen einen Ersatzneubau an der Mühlendammbrücke mit Aufenthaltsqualität. Das wurde bei einer digitalen Informationsveranstaltung am Dienstagabend deutlich. Rund 50 Teilnehmer haben über die Zukunft der Spreequerung in Berlins historischer Mitte diskutiert. Sie sprachen sich unter anderen für Verweilorte auf der Brücke aus. Nach den Vorstellungen einiger sollen Sitzgelegenheiten angebracht werden. Außerdem könnten an beiden Rändern der Brücke Geschäfte angesiedelt werden und am Brückenbeginn wünschen sich manche Sitzecken.

Uneinigkeit bei Anzahl der Fahrspuren auf der Mühlendammbrücke
Damit sie dabei nicht vom Autoverkehr gestört werden, waren sich nahezu alle Teilnehmer einig, Flüsterasphalt für die Fahrbahn zu nutzen, da so der Lärmpegel gering gehalten werden soll. Bei der Veranstaltung wurde auch deutlich, dass sich einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine bessere Anbindung der Brücke an die umliegenden Kieze wünschen. Die künftige Mühlendammbrücke soll beispielsweise barrierefrei durch Fahrstühle und entsprechende Rampen erreicht werden können, auch von den Uferwegen, die unterhalb der Brücke verlaufen.

Während auch Einigkeit bei dem Wunsch nach einer Straßenbahn über die Brücke herrschte, gab es unterschiedliche Meinungen zur Anzahl der Fahrbahnen für den Autoverkehr. Einige Teilnehmer wollten dauerhaft zwei Spuren erhalten, andere wollten langfristig eine Spur.

Mühlendammbrücke soll in zwei Phasen umgebaut werden
Hintergrund der Veranstaltung war die Auslobung des Architektenwettbewerbs für den Ersatzneubau der Mühlendammbrücke . Die Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen bei den weiteren Planungen berücksichtigt werden. Die Vorgaben der Senatsverkehrsverwaltung sind bislang lediglich, dass die Brücke in zwei Phasen umgebaut werden soll. Zunächst soll sie zwei Kfz-Fahrbahnen und einer Busspur ausgestattet werden, auf denen täglich bis zu 63.000 Fahrzeuge die Spree überqueren sollen.

Sobald neben der Tramverbindung zum Kulturforum in Tiergarten auch die Strecke zum Halleschen Tor in Kreuzberg in Betrieb genommen wird, soll die Busspur aufgehoben und der Autoverkehr auf einen Fahrstreifen reduziert werden, so der Plan. 2029 soll alles fertig sein. Die Vorstellungen der Ideen der Architektenbüros sollen am 27. Juli vorgestellt werden.

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