Denkmalfreunde kritisieren: Diskussion um die Brunnen-Umsetzung auf den Schloßplatz ist noch gar nicht beendet.
Berliner Morgenpost vom 21.02.2021 - von Isabell Jürgens

Auf dem Schloßplatz, an der Südfassade des Schlosses, stand seit 1824 der im Stil des Neobarocks von Reinhold Begas geschaffene Neptunbrunnen. Nach dem Abriss des Schlosses 1951 wurde er ab- und 1969 zu Füßen des Fernsehturms wieder aufgebaut. Mit der Neugestaltung des Freiraums in Berlins historischer Mitte gibt es nun die Möglichkeit, den Brunnen wieder an seinen ursprünglichen Platz zu versetzen. Doch das sieht der von der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ausgeschriebene Wettbewerb zur „Freiraumgestaltung Rathaus- und Marx-Engels-Forum “ nicht vor, kritisiert der Verein „Denk mal an Berlin “.

Geld und technische Voraussetzungen sind gegeben
„Mit dem Wettbewerb möchte die Senatsverwaltung die Diskussion um die Brunnen-Umsetzung beenden – das werden wir nicht zulassen“, so Elisabeth Ziemer,
Vorstandsvorsitzende des Vereins. Die Kritik entzündet sich an den Vorgaben der Ausschreibung. Dort heißt es: „Der Neptunbrunnen soll an seinem derzeitigen Standort verbleiben.“
Dabei sei die seit 1990 kontrovers geführte Debatte noch nicht zu einem Ende gekommen. Auch die alte Fernwärmeleitung am ursprünglichen Standort könne nun nicht mehr als Hinderungsgrund gelten, denn Vattenfall hatte die Leitungen 2020 erneuert und bei der Gelegenheit das Baufeld frei gemacht. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte zudem bereits Geld bereit gestellt.

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