Schön war es nie. Und doch soll es möglichst originalgetreu erhalten bleiben. Das kostet – Zeit und Geld. Vor sieben Jahren begannen die Arbeiten am Paracelsusbad. Die Kosten sind enorm.
Berliner Morgenpost vom 19.09.2025 Newsletter aus der Chefredaktion von Heike Dietrich

 Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Kollegen oder Kolleginnen in ihrem Artikel schreiben, eine gewisse Baustelle ähnele dem BER, dann werde ich hellhörig. Reinickendorf -Reporter Dirk Krampitz macht genau das in seinem Text über das Reinickendorfer Paracelsusbad:

„Das Paracelsus-Bad ist eine der Dauerbaustellen Berlins, fast so etwas wie der BER, nur mit Sprungturm statt Startbahn“, schreibt der Kollege. Warum? Wegen seiner langen Baudauer, seiner verschobenen Wiedereröffnungen, seiner enorm gestiegenen Baukosten . Die bauvorbereitende Arbeiten begannen 2018, die Sanierung dann 2019. Die Wiedereröffnung des Paracelsus-Bades musste mehrfach verschoben werden, aktueller Termin: zweites Quartal 2027.

„Das Paracelsus-Bad war immer total hässlich“, sagte jetzt der SPD-Abgeordnete Jörg Stroedter bei einer Begehung, an der auch Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) teilnahm, die obendrein mit Stroedter verheiratet ist. Und man ist geneigt, ihm Recht zu geben. Die Hässlichkeit des Bades muss dennoch erhalten werden. Das Bad steht unter Denkmalschutz. In einzelnen Punkten wurden Kompromisse gefunden. Dennoch trieben die vielen Regeln die Baukosten auf bislang 36 Millionen Euro.

Dass der Denkmalschutz verantwortlich ist für die hohen Kosten, da sind sich alle Teilnehmer dieses Rundgangs einig. Die Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Korinna Stephan (Grüne), hätte womöglich widersprochen, war jedoch nicht dabei.

Nun soll das Bad aber wirklich zügig fertig werden. Schulen brauchen dringend Möglichkeiten für den Schwimmunterricht. Geplant ist jedoch noch ein Außenbecken. Optimistische Schätzung: 2028 könnte es fertig sein. Vermutlich kann der Kollege noch häufig über die weitere Entwicklung schreiben.

Was sonst noch wichtig ist

Kürzungen im Umweltetat: Die Sitzung des Umweltausschusses geriet zur Generaldebatte. Im Kreuzfeuer: Die Politik von Verkehrs- und Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU). Doch letztlich blieb die Senatorin die entscheidende Antwort auf die Fragen von CDU und SPD schuldig, berichtet Chefreporter Joachim Fahru.

Blockade in der Behörde: 18 Jahre arbeitete Anja Erben als niedergelassene Ärztin in Lichtenberg, oft musste sie ältere Patientinnen und Patienten mit einem unguten Gefühl nach Hause schicken. Dann ergab sich die Chance, aus einem leerstehenden Kita-Gebäude in Lichtenberg ein Betreutes Wohnen für Senioren zu schaffen. Wie ein einzelner Beamter das Projekt blockierte, hat Leonhard Laurig aufgeschrieben.

Meilenstein für den Blankenburger Süden: Mehr als 8000 Wohnungen, neue Kitas und Schulen, Gewerbeflächen und viel Grün: Das Quartier Blankenburger Süden gilt als eines der größten Neubauprojekte Berlins. 20.000 Menschen sollen hier bald eine neue Heimat finden. Nun ist ein weiterer Meilenstein geschafft: Im Wettbewerb um die Realisierung des Teilbereichs Süd ging das Berliner Planungsbüro Studio RW als Sieger hervor. Die Details kennt unsere neue Kollegin für Pankow, Laura Wagener.

Eiszeit. Der Eisbären-Newsletter.  Der Saisonstart ist den Eisbären Berlin geglückt, nach zwei Siegen steht der Titelverteidiger mit an der Spitze der DEL. Der Rekordmeister (elf Titel) gehört zu den faszinierendsten Klubs des Landes, mit viel Kult und langer Tradition. Die Morgenpost hat gestern einen Newsletter gestartet: Mit „Eiszeit, der Eisbären-Newsletter“ erfahren Sie jede Woche um 18 Uhr alles Wichtige rund um den Verein.  Hier können Sie ihn kostenlos abonnieren.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Freitag,

herzlich IhreHeike Dietrich

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