In unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz soll ein neues Quartier entstehen
Berliner Zeitung vom 10.12.2024
Mitte. In der Mitte Berlins auf dem Areal „Haus der Statistik“, in unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz, eröffnete sich 2018 nach Ansicht des Bezirksamts Mitte die Chance, „ein urbanes Quartier mit einer besonderen programmatischen und sozialen Mischung“ zu entwickeln. Im Rahmen dieser städtebaulichen Entwicklung plant das Bezirksamt Mitte die Errichtung eines Rathaus-Neubaus, der Nutzungen und Funktionen des momentanen Rathausstandortes des Bezirks Mitte in der Karl-Marx-Allee 31 ersetzen und ergänzen soll. Der Rathausneubau wird auf dem nördlichen Grundstücksteil des Gesamtareals des „Hauses der Statistik“ errichtet.
Am 5. und 6. Dezember fand die zweitägige Preisgerichtssitzung der 1. Phase des Realisierungswettbewerbs für den Neubau Rathaus der Zukunft im Bezirk Berlin Mitte statt. Unter dem Vorsitz der Architektin Birgit Rapp wählte die Jury aus 157 eingereichten Vorschlägen 20 überzeugende Gebäudekonzepte aus.
Die Architektinnen und Architekten der ausgewählten Konzepte werden nun aufgefordert, die Entwürfe in einer 2. Wettbewerbsphase vertiefend weiterzuentwickeln. Dabei ist die Zusammenarbeit mit den Fachdisziplinen Landschaftsarchitektur, Technische Ausrüstung und Tragwerksplanung gefordert. Die Auslobung für den offenen, zweiphasigen, interdisziplinären Realisierungswettbewerb mit freiraumplanerischem Ideenteil erfolgte im August 2024 durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung , Bauen und Wohnen in enger Abstimmung und in Amtshilfe für den Bezirk Mitte von Berlin .
Ziel des Wettbewerbs ist es, ein überzeugendes Gebäudekonzept zu erhalten, das dem Anspruch an ein nachhaltiges und innovatives Rathaus im Hauptstadtbezirk Mitte gerecht wird. Der Neubau soll aus öffentlichen Flächen mit einem Foyer mit Bürgeramt, Bibliothek, Kantine und multifunktionalen Bereichen, etwa für wechselnde Ausstellungen, halböffentlichen Flächen, sowie Flächen für die Fachämter des Bezirksamtes Mitte bestehen. Herzstück des neuen Rathauses wird der Parlamentssaal für die Bezirksverordneten sein. Die geplante Nutzungsfläche beträgt etwa 19.500 Quadratmeter.
Laut Wettbewerbsunterlagen soll das Projekt einem ganzheitlichen Ansatz folgen: Das moderne Verwaltungsgebäude soll das Areal des Quartiers maßgeblich mitprägen. Die Auslober erwarten „eine in jeder Hinsicht vorbildliche Planung , die durch ein überzeugendes Gesamtkonzept aus architektonischer Gestalt, modernem Nutzungs- und Arbeitsplatzkonzepten in Zusammenspiel mit einem nachhaltig und integral geplanten Tragwerk und Energiekonzept wegweisend für einen modernen Verwaltungsbau ist und so dem Anspruch an ein Rathaus der Zukunft in jeder Hinsicht gerecht wird“.
Das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs wird als Planungsgrundlage in die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Gesamtareal einfließen. Im April 2025 findet die Preisgerichtssitzung der 2. Phase statt. Am Abend vor der Preisgerichtssitzung der 2. Phase ist eine öffentliche Bürgerveranstaltung geplant.
Bezirksstadtrat Christopher Schriner (Grüne) sagte: „157 Entwürfe zu bewerten war eine große Herausforderung – aber es hat sich gelohnt. Die große Auswahl an Entwürfen hat geholfen, sich der Antwort auf die Frage zu nähern, wie die vielfältigen Ansprüche an das Projekt später umgesetzt werden können. Der Siegerentwurf war schon im Raum – und wir sind in den zwei Tagen einen Schritt nähergekommen, ihn zu finden.“ Bezirksstadtrat Ephraim Gothe (SPD) sagte, die Vielseitigkeit der Entwürfe stelle für das Verfahren eine starke Bereicherung dar.“ (BLZ)
