Über Jahre stritten der Bezirk Mitte und der Senat über die Frage, wer für die Unterhaltskosten der Freitreppe aufkommen soll. Nun gibt es eine Lösung.
Tagesspiegel vom 05.10.2023 von Daniel Böldt

Für die lange ungeklärte Finanzierungsfrage bezüglich der geplanten Freitreppe am Berliner Humboldt-Forum gibt es eine Lösung. Das bestätigte Finanzsenator Stefan Evers (CDU) am Donnerstag am Abgeordnetenhaus. „Wir haben die Entscheidung getroffen, dass die Unterhaltung durch den Senat sichergestellt wird“, sagte Evers.

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Demnach wird der Bezirk Mitte die Freitreppe unterhalten – also etwa für die Reinigung sorgen – und kann das Geld dafür beim Senat geltend machen. Damit sei eine Lösung für eine „seit Jahren diskutierte Frage“ gefunden, sagte Evers. Die Unterhaltungskosten werden auf 32.000 Euro im Jahr geschätzt.

Wann die Freitreppe kommt, ist damit jedoch noch immer nicht klar. „Ich kann Ihnen noch keinen Zeitplan nennen“, sagte Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) ebenfalls am Donnerstag im Parlament. Offen sei, wer das Projekt als Bauherr verantwortet. Dazu gebe es momentan Abstimmungen zwischen Umweltverwaltung, Stadtentwicklungsverwaltung und dem Bezirk Mitte. Klar sei laut Gaebler aber: „Die Freitreppe am Humboldt-Forum wird gebaut.“

Die Kosten für den Bau wurden zuletzt auf 7,26 Millionen Euro geschätzt – wovon der Bund 3,78 Millionen tragen soll und das Land 3,48 Millionen. Inzwischen dürften sie aber deutlich höher liegen. Die unklare Finanzierungsfrage hatte das Vorhaben lange verzögert.

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Der Bezirk Mitte hat sich immer für den Bau einer Freitreppe am Humboldt-Forum eingesetzt“, sagte Mittes Umweltstadträtin Almut Neumann. „Wir schaffen hier einen Ort, an dem alle Menschen das Wasser und die Atmosphäre im historischen Herzen unserer Stadt genießen können.“ Sie sehe den Bau der Freitreppe auch als „wichtigen Schritt zur Verwirklichung der Flussbad-Idee, mit der wir etwas ganz Besonderes für Berlin schaffen könnten“.

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