Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2018 - NR. 12 - Berlin, den 05.12.2018

Rückblick

Projekt Schule und Denkmal
Von Dipl.-Ing. Horst Peter Serwene

Mittelalterliche Stadtmauer (Memhardt 1652)Bild 1: Mittelalterliche Stadtmauer (Memhardt 1652) - Wir führten dieses Projekt zum dritten Mal durch. Bisher besuchten wir mit Schulklassen die Kolonnaden in der Bodestraße und die Marienkirche. Im Herbst 2018 hatten wir für die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse der Heinrich-Seidel-Grundschule die mittelalterliche Stadtmauer ausgewählt. Anhand des Memhardt Planes erklärten wir den Schülerinnen und Schülern die Fläche des alten Berlins.

Der pädagogische Hintergrund war, dass sie von uns Informationen zur Entstehung Berlins erhalten sollten, die von praktischen Tätigkeiten begleitet wurden.

Vom Treffpunkt an der Ruine der Klosterkirche ging es zum ältesten Teil der Mauer aus Feldsteinen. Dort war die Inschrift an der Mauer (errichtet 1250) auszuwerten.

An der später gemauerten und aufgestockten Mauer gewannen sie Erkenntnisse, sowohl von der Begutachtung der Beschaffenheit des Mauerwerks, als auch durch das Vermessen der Mauer (Breite und Höhe). Wir erklärten ihnen die Vorteile von gebrannten Mauerziegeln (Klosterformat h/b/l = 8,3/13,5/29,5 cm) gegenüber den verschiedenen Feldsteinen. Die Mauer wurde von 3 m auf 4 m erhöht.

Bild 2 : Die aufgestockte Mauer - Die aufgestockte MauerAlle Ergebnisse mussten in vorbereitete Arbeitsblätter eingetragen werden. Außerdem wurden Zeichnungen von einem Wehrgang und einem Querschnitt durch den feldseitigen Mauergraben mit zwei Flutrinnen und einem Erdwall dazwischen angefertigt. Vor der mauer wurde ab 1400 durch
zwei 15 m breite Gräben (etwa 1,00 m tief) und einen dazwischen liegenden 10 m breiten Erdwall eine weitere Sicherung angelegt. Das Wasser wurde von der Spree eingeleitet.

Durch den Festungsbau (1657) wurde die mittelalterliche Stadtmauer überflüssig. Der Große Kurfürst erlaubte armen Berlinern in der Waisenstraße ihre Häuser an die Mauer zu bauen. Die Berliner mittelalterliche Stadtmauer war sehr schmucklos, so war ein Aufbau relativ einfach, aber nur ein kleiner Teil an der Waisenstraße durfte bebaut werden.

Die Kinder vor den Resten der StadtmauerFür die Kinder ergab sich die Frage, welche Vorteile sich daraus ergaben und wie die Häuser ausgesehen haben könnten. Erst nach 1945, beim Abriss der Ruinen in der Waisenstraße, wurde die mittelalterliche Stadtmauer wieder entdeckt und vier Gebäude wieder hergestellt. Auf der Rückseite der Häuser kann die Anbausituation nachvollzogen werden.

An der Gaststätte „Zur letzten Instanz“ wurde der Rundgang beendet. Die Weiterverarbeitung des Materials erfolgte durch die Schülerinnen und Schüler im Unterricht. Zusammenfassend ist das Projekt durch eine kleine Broschüre dokumentiert.

 


Spendenaufruf

Im Rahmen des Projektes „Schule und Denkmal“ veranstaltet die GHB Ausflüge in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Seidel Schule, Berlin-Wedding. Die Schüler haben durch dieses Projekt die Gelegenheit sich mit den Denkmalen und Geschichtsträchtigen Orten Berlins auseinander zu setzten, eine Erfahrung, die so in keinem Lehrplan enthalten ist.

Wir konnten in der Vergangenheit mit Freude darüber berichten, wie interessiert und aufgeschlossen die Kinder diese Lehrerfahrungen aufgenommen haben.
Wir möchten auch gerne in Zukunft die Gelegenheit wahrnehmen und bei den Kindern ein Verständnis für Kultur fördern, ein Interesse an der Geschichte wecken und eine Sensibilität für unsere historischen Stätten vermitteln.

Um dieses Projekt weiterhin zu ermöglichen benötigen wir dringend Ihre Hilfe! Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende!



Veranstaltungen

Vorträge und Termine der GHB
Die Führungen und Vorträge sind für alle Mitglieder kostenfrei; Nichtmitglieder werden gebeten, eine Spende zu leisten.


181205 06 VeranstaltungenMittwoch 30. Januar 2019, 18.30 Uhr
MITGLIEDERTREFFEN UND AUSSTELLUNG FRIEDRICHSGRACHT
Ort: GHB Geschäftsstelle, Am Zirkus 6, 10117 Berlin

In einer kleinen Präsentation möchten wir über den Ausgang des studentischen Wettbewerbs Berlin-Friedrichsgracht und über unsere Veranstaltungen im Jahr 2019 berichten.


Dienstag 12. Februar 2019, 16:45 Uhr
Führung durch das Gebäudeensemble Wilhelmstrasse 49 (Heutiges BMAS)
FÜHRUNG: WOLFRAM GIESE (unterstützt durch den Besucherservice des BMAS)
Treffpunkt: 16:45 Uhr am Neubau Wilhelmstraße 50

06 Fuehrung korrektDas Gebäudeensemble Wilhelmstraße 49 zwischen dem früheren (und heute bebauten) Wilhelmplatz und der Mauerstraße, in dem heute das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) beheimatet ist, hat eine wechselhafte Geschichte.

Bedeutende Prunkbauten und Ministerien, vom barocken Ordenspalais „Prinz-Karl“, über die Schinkelsche Umgestaltung bis hin zum von Karl Reichle umgebauten Reichpropagandaministeriums prägten diesen Ort.

Der Personalausweis ist für diese Führung vorzuzeigen.

Anmeldeschluss: 16. Januar 2019
Die Anzahl der Teilnehmer ist auf max. 20 Personen begrenzt, daher haben Sie Bitte dafür Verständnis, dass den Mitgliedern der GHB die Teilnahme vorrangig gewährt wird.
Anmeldung telefonisch in der GHB-Geschäftsstelle Tel.: 030-20454746, Di./Mi. 9.00 -14.00 Uhr


181205 08 VeranstaltungenMittwoch 27. März 2019, 19.00 Uhr
DIE WILHELMSTRASSE
VORTRAG: Dipl.-Ing. Horst Peter Serwene
Ort: Im kleinen Säulensaal der ZLB, Breitestraße 30-36, 10178 Berlin-Mitte (Alter Marstall)

Entstanden ist die Wilhelmstr. im Zuge der Stadterweiterung (Friedrichstadt). Entlang der Wilhelmstr. entstanden viele Palais ( z.B. Palais Schulenburg, Palais Schwerin u.a. ), die im 19. Jahrhundert wichtige Ministerien des Königreichs Preußen aufnahmen. Nach der Reichsgründung 1871 folgten die Regierungsbauten des Deutschen Reiches. Auch das NS-Regime richtete ihre Schaltzentrale an der Wilhelmstr. ein.

Durch den 2. Weltkrieg wurden viele Gebäude schwer beschädigt und dann abgerissen. Die DDR errichtete zwischen Beeren- und Vossstr. Wohn- und Geschäftsbauten. Nach 1990 wurden einige Ministerien in die Wilhelmstr. verlegt, aber ihre historische Bedeutung als Regierungsstr. hat sie verloren.

 



Ehrenamtliche Mitglieder gesucht!
Als Bürgerverein nimmt die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. vor allem Ihre Interessen wahr. Wir setzen uns bei Politik und Verwaltung für Sie ein und verschaffen dem Bürgerwillen Gehör. Das Engagement aller Mitglieder ist in diesem Jahr besonders gefragt. Wir bitten Sie um Ihre persönliche Unterstützung:

Wir brauchen Mitglieder, die zunehmend selber Hand anlegen und Zeit in die ehrenamtliche Arbeit investieren sowie sich persönlich mit Begeisterung engagieren.

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, wenden Sie sich bitte an die

Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Tel.: 030 20 45 47 46
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Di / Mi von 9:00 bis 14:00 Uhr

 


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ghbWir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post.

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Aktuelle Presse November 2018

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Kultur/Politik- Berlin Mitte

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Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV

Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender
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