25 Jahre GHB

Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2017 - NR. 11 - Berlin, den 08.11.2017

171108 nl01Rückblick

Gefangen im Gestern
Senat beschließt Neuausrichtung der Stadtdebatte zur Historischen Mitte

Der Senatsbeschluss sieht eine Erweiterung des Betrachtungsraumes vor. Dieser Beschluss entspricht dem Wunsch vieler Bürger und Fachleute, endlich über die gesamte Historische Mitte zu diskutieren und diese zu planen.

Die dringende Aufgabe der Neujustierung Berlins in der Stadtentwicklungspolitik ist von den verantwortlichen Politikern immer noch nicht erkannt worden. Berlin steht im Spannungsfeld sowohl der deutschen als auch der europäischen Städtekonkurenz nach wie vor auf einer Randposition. Die anderen Städte gehen weiter, ohne auf Berlin zu warten. In der globalen Welt gibt es keinen Stillstand, aber in der Berliner Stadtentwicklungspolitik! Mutige Schritte nach vorn sind nicht zu erkennen. Wie sieht die zukünftige Rollenverteilung zwischen dem öffentlichen und privaten Verkehr und zwischen den einzelnen Verkehrsarten aus?
Welche unterschiedlichen Netze sollten entwickelt werden?

171108 nl02Die Aussagen von Herrn Gothe, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Gesundheit im Bezirksamt Mitte von Berlin, in einem Interview mit der Berliner Zeitung folgen städtebaulichen Ideen der Nachkriegsmoderne. Herr Gothe ist nach wie vor dem gestrigen Denken verhaftet. Wohnscheiben, Hochhäuser und Freiräume. Wer Grünflächen als Ausgleich für die Verdichtung am Molkenmarkt und am Alexanderplatz plant, übersieht, dass auch heute schon der größte Teil der Flächen versiegelt ist. Eine Freiraumstrukturplanung im Bereich der urbanen Altstadt von Berlin ist keine in die Zukunft weisende Planung. Herr Gothe stellt die Geschichte des Ortes auf den Kopf. Die Altstadt von Berlin war der Gründungsort unserer Stadt und somit der Mittelpunkt mit Rathaus. Auch eine große Stadt braucht einen Mittelpunkt mit einer Altstadt. Herr Gothe erklärt den Planungsstillstand. Wie es weiter gehen soll, sagt er nicht.

Die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. fordert die umgehende Erstellung eines Masterplanes für das nunmehr erweiterte Betrachtungsgebiet zur Berliner Mitte. Eine Bestandsaufnahme und eine Analyse hat die GHB bereits erstellt.
Die bisher beschlossenen Leitlinien sind zu unscharf und für den Aufbau einer Stadtmitte ungeeignet. Die beiden Flussquerungen Mühlendamm und Gertraudenbrücke sind entsprechend dem Planwerk zu planen.
Die Ödnis auf der Fischerinsel zwischen den Punkthochhäusern ist durch ergänzende Bauten zu beseitigen. Ergänzende Bauten an der ehemaligen Friedrichsgracht beleben an einer hochattraktiven Stelle mitten in der Stadt das Stadtquartier.
Im Übrigen beglückwünschen wir Herrn Gothe zu seiner Idee der Lösung für die Verkehrsprobleme unserer Stadt: „Wir denken uns gute städtische Räume, planen sie, bauen sie und dann muss der Verkehr sich dem unterordnen, die vorhandenen Räume nutzen. Man muss an dieser Stelle vielleicht mutiger sein!“

Die Politiker sind nun aufgefordert, in einem überschaubaren Zeitraum von ca. 2 Jahren einen Masterplan einschließlich eines Verkehrsplanes vorzulegen.

Gerhard Hoya
Vorstandsvorsitzender

 


Veranstaltungen

Vortrag Berlin SchlossMittwoch, 15.November 2017 um 19.00 Uhr
Berlin und sein Schloss - Stadtarchitektur als Gesamtkunstwerk
Vortrag: Dr. Peter Stephan, Prof. Für Kunstgeschichte an der FH Potsdam

Ort: im Berlinsaal der ZLB, Breitestraße

Von Wolf-Jobst Siedler stammt der Satz: „Das Schloss lag nicht in Berlin, Berlin war das Schloss“.  Berlin war das Schloss, weil es seit etwa 1700 den Mittel- und Augsgangspunkt der Stadtentwicklung bildete: als Schnittstelle der Magsitralen von Cölln und Alt-Berlin sowie der  Sichtachsen von Friedrichstadt und Museumsinsel. Diese städtebaulichen Bezüge wurden verstärkt durch die Fassadengliederungen und die Innenraum-Ikonographie des Schlosses, aber auch durch die Möblierung des Schlossumfeldes mit Denkmälern, nicht zuletzt dem Nationaldenkmal.  Die Mitte Berlins war ein städtebauliches Gesamtkunstwerk, dessen Komplexität und Bedeutung mit der Wiederherstellung der Schlossfassaden zuindest in Teilen wieder erkennbar wird.

*siehe auch Gastbeitrag von Prof. Dr. phil. habil. Peter Stephan Virchow-Kolonnaden statt Wilhelm-Denkmal auf unserer Website.

 


AdventsfeierFreitag, 01. Dezember 2017, 18:30 Uhr
Adventsfeier der GHB

Ort: Restaurant „Ännchen von Tharau“, Rolandufer 6, 10179 Berlin (Nähe Jannowitzbrücke)

Ein weihnachtliches Berliner Büffet

  • 9 verschiedene Vorspeisen + Brotkorb mit Schmalz
  • 3 verschiedene warme Speisen - Zanderfilet / Gänsebrust / Spießbraten
  • 4 verschiedene Salate, 3 verschiedene Desserts und eine Käseplatte stehen zur Auswahl

Es dürfte also für jeden Gaumen etwas dabei sein.

Bitte überweisen Sie den Kostenbeitrag in Höhe von 24,50 € auf das Konto der GHB

IBAN: DE56 1009 0000 5705 1550 05, Stichwort „Advent“ und Name.

Damit Ihre Teilnahme gesichert ist, bitten wir Sie, den Betrag bis 26.11.2017 auf das GHB-Konto zu überweisen.

 


171108 nl039. November 2017, 19 Uhr
Berlin 20150 - Konkrete Dichte - 2.Panel

Ort: Karl-Marx-Allee 98, 10243 Berlin

Ausstellung: bis 11.November 2017, Di-Fr 14-19 Uhr, Sa. 12-18 Uhr

„Wie könnte Berlin im Jahre 2050 aussehen?“
Drei Architekturhochschulen, aus dem In- und Ausland, stellen zu dieser elementaren Frage ihre städtebaulichen Entwürfe, zu fünf Standorten aus:
Charlottenburg-Nord , Karl-Marx-Allee, Niederschöneweide, Westhafen und Westkreuz

Am 09.November ´17 findet hierzu das 2. und zugleich letzte Panel dieser Ausstellung statt. Folgende Persönlichkeiten aus den Bereichen Architektur, Städtebau und der Wohnungsbaupolitik werden sich äußern:

  • Dr. phil. Thomas Flierl - Vorsitzender Hermann Henselmann-Stiftung

  • Jan Robert Kowalewski - Geschäftsführer WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte
  • Peter Meyer - Architekt

  • Dr. Cordelia Polinna - Geschäftsführende Gesellschafterin Urban Catalyst

  • Moderation:
 Prof. Bernd Albers Architekt

  • Schlussbemerkung:

    Prof. Barbara Hoidn Architektin
, Prof. Dr. Silvia Malcovati Architektin


171108 nl04Donnerstag, 18. Januar 2018, 19 Uhr
Informationsabend Projekt Friedrichgracht

Ort: Geschäftsstelle der GHB, Am Zirkus 6, 10117 Berlin

Seit nunmehr 26 Jahren definiert sich die GHB als Interessent und Förderer der Architektur und des Städtebaus. Hierbei treten wir für eine Bauentwicklung ein, die in ihrer gesamten Gestaltung unsere multikulturelle, über Jahrhunderte gewachsene Stadtbaukultur- und Ästhetik einbezieht und fortführt.

Funktionale, gesellschaftliche und bauliche Qualitäten, die sich seit jeher bewährten- und ortsgebundene Identität schufen, werden vielerorts seit über 70 Jahren bewusst ignoriert, konterkariert und zersiedelt. Um dieser, bis heute andauernden Entwicklung entgegenzutreten in­i­ti­ie­ren die GHB Im Frühjahr 2018 einen Wettbewerb für Studierende. Entwurfsgegenstand ist die im Workshop „Zum Wiederaufbau des Stadtkerns von Alt-Berlin“ entwickelten Städtebau für die Friedrichsgracht, der sogenannten Fischerinsel.

Der Stattfindende Information-Abend ist speziell dazu gedacht über die Entwicklungen und den Fortschritt dieses ehrgeizigen Vorhabens zu informieren.

 


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