Zum Artikel „Regula Lüscher tritt ab“ vom 23. Juni in der Berliner Morgenpost

Dank an Redakteurin Isabell Jürgens, die abgetretene Senatsbaudirektorin auch kritisch zu beleuchten. Die Lobhudelei von Michael Müller halte ich dagegen für gänzlich unangebracht: Frau Lüscher, die von sich selbst behauptete, sie stünde für die Schönheit der Stadt, hat meine Stadt als Berliner in der vierten Generation gänzlich verhässlicht. Umfeld Haupt- und Südbahnhof, Europacity Berlin , Museum der Moderne, Umfeld Stadtschloss – Berlin -Typika? Weit gefehlt! Stattdessen Schlitz, Glas, Beton und polierter Kunststein. Warum haben die Berliner Bürgerinnen und Bürger die „ Stadtentwicklung “ von Frau Lüscher klaglos hingenommen? Das würde den Schweizern nicht passieren.
Hubertus Müller, per E-Mail

Natürlich wünsche ich ihr alles Gute und viel Glück in der Zukunft, freue mich allerdings, dass Sie nun nicht mehr mit Ihrem „Kollegium“ über alle baupolitischen Geschicke dieser Stadt bestimmt. Zukunftsgerichtete Stadtplanung war unter Lüschers Regentschaft nicht drin. Wahre Hochhäuser, eine wirkliche Skyline, eine Stadtkrone aus Solitären am Alex, Zoo oder Potsdamer Platz gibt es hier nicht. Nördlich des Hauptbahnhofs hätte beispielsweise eine Skyline errichtet werden können, mit über 200 Meter hohen, fantasievoll gestalteten Wohn- und Bürogebäuden. So könnte man die immer knapper und teurer werdenden innerstädtischen Freiflächen sinnvoll und platzsparend bebauen, anstatt das Umland immer weiter zu zersiedeln. Wagt doch mal mehr Metropole und weniger Höckebömmele! Sonst spielt die deutsche Hauptstadt architektonisch bald in einer Liga mit Sindelfingen und Gütersloh anstatt mit Singapur und New York.
Marco Rosenwick, per E-Mail

Sie hat die trostlose Pflasterung des Schloßplatzes an zentraler Stelle Berlins zu verantworten und auch die Rückkehr des Neptunbrunnens an seinen angestammten Platz gegen jede Vernunft und massive Widerstände verhindert, obwohl die technischen und finanziellen Voraussetzungen dafür schon seit Jahren durch den Bund geregelt worden sind. Die Gelegenheit für Berlin, ein kleines Stück einstiger Schönheit zurückzuerhalten, war jedenfalls mit Frau Lüscher nicht möglich.
Jörg Görn, per E-Mail

Im Prinzip bestimmt eine nette Frau, die umgänglich und fröhlich wirkt. Leider verfiel sie oft der profanen allgemeinen Kistenbauweise. Etwas mehr Fantasie hätte manchmal schon sein können. Beste Beispiele sind die triste Umgebung des Hauptbahnhofs und der kalte abweisende Alex. Zu ihren „Spätwerken“ gehört noch die Backsteinscheune am Kulturforum und ein Pseudo- Schloss mit einer spreeseitigen Fassade, wobei es einen frösteln lässt. Das Shell- Haus in Tiergarten und die Bauten von Scharoun sind unvergessene Bauwerke , die bestimmt noch Jahrhunderte prägnant und wegweisend sein werden, doch das war nicht ihr Ding. Hier waren leider Bauwerke wie in jeder Kleinstadt das Nonplusultra ihrer Laufbahn.
Thomas Hansen, per E-Mail

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