Leserbrief von Katrinka Delattre, Hamburg, 28.08.2025
Zum Artikel vom 28.08.2025 „Braucht Berlin eine neue Altstadt“ in der Zeit

Sehr geehrte Redaktion,

Mitte der 60er Jahre räumten die Planierraupen der DDR-Baubetriebe auf Weisung der SED die Reste der Berliner Altstadt weg. Ganze noch intakte Altstadtviertel wurden gesprengt. Heute ist es nicht mehr möglich in der leergefegten Stadt an die Geschichte der Mitte vor 1933 anzuknüpfen. Hier lebten vor allem jüdische Familien, die im Berliner Stadtzentrum jene Vielfalt gelebt hatten, die Berlin seit seiner Gründung ausgezeichnet hat.

In Hamburg wird die alte Hauptsynagoge wieder aufgebaut werden. Neben der Abkehr von der autogerechten Stadt würde eine neue, zeitgemäße Berliner Altstadt - warum nicht die Grundgedanken von Benedikt Goebel und Petra Kahlfeldt verbinden? - die bedeutsame deutsch-jüdische Geschichte für zukünftige Generationen wieder sichtbar und erlebbar machen. Der kleinteilige Wiederaufbau wäre Stadtrepartur im besten Sinne.

Mit freundlichem Gruß

Katrinka Delattre         

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