Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2023 - NR. 06
Berlin, den 13.07.2023

Rück- und Ausblick

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des Historischen Berlins,

nl230706 eigentuemervielfaltder Tagesspiegel erregt sich über Aussagen des Stadthistoriker Dr. B. Goebel in einen Vortrag im Waldorf Astoria:

„Es ist unnatürlich und kontraproduktiv, dass in der historischen Mitte der Metropole nur Sozialmieter wohnen – erst der Zuzug von Wohlhabenden wird ein lebendiges und nachhaltiges Zentrum ermöglichen“.
„Stadtmitten sind als Orte gesteigerter Lebensfreude zu gestalten – nicht als soziale Brennpunkte!“

Der Berliner Mitte mangele es an Vielfalt, womit gemeint ist: Eigentümervielfalt. Abhilfe wäre möglich:

„Es gibt in Berlin aber viele Akteure: Baugruppen, Genossenschaften und engagierte Bauherrinnen und Bauherren, die auch hier gerne ihr Bestes für die Stadt geben wollen. Der Stadtkern wird ohne diese Vielfalt der Eigentümer nicht in der notwendigen Qualität wiederentstehen.“
Die GHB stimmt den Aussagen von Herrn Dr. Goebel zu und hofft, dass der neue Senat für eine Bauherrenvielfalt und einer sozialen Mischung der Bewohner und somit für eine attraktive historische Mitte sorgt.
Die GHB vertritt seit Jahren die Meinung, dass der Stadtkern ohne eine Vielfalt der Eigentümer nicht in der notwendigen Qualität wiederentstehen kann.

 

Historischen Kommission zu Berlin veranstaltete am 23. Juni im Einstein-Saal der Akademie der Wissenschaften ein wissenschaftliches Kolloquium zum Thema
Neuer Markt und Marienkirche
Ein vergessenes Stadtquartier in der historischen Mitte Berlins

nl230713 wiederaufbau neuer marktDie mittelalterliche Marienkirche steht verloren an der verkehrsreichen Karl-Liebknecht-Straße gegenüber dem Roten Rathaus. Der rechteckig angelegte Neue Markt diente im Mittelalter vor allem dem Fernhandel. Der Neue Markt und das benachbarte Rathaus waren Ausdruck des gewachsenen Selbstbewusstseins einer verfassten Bürgerschaft.

Einige der die Marienkirche umgebenden Häuser wurde abgerissen, um der neuen breiten Kaiser-Wilhelm-Straße, der heutigen Karl-Liebknechtstraße, Platz zu machen, erklärte der Stadtforscher Benedikt Goebel.

Nach dem von Ulbricht veranlaßten Abriß der Altstadt, seien der Neue Markt und das Marienviertel nicht mehr in den Karten verzeichnet gewesen, berichtete der Urbanitätsforscher Paul Sigel. Ein Park und der Fernsehturm hätten alle Spuren getilgt. Mit dem Entwurf zur Neugestaltung des Rathausforums von RMP Stephan Lenzen von 2021 werde nun etwas Neues geschaffen.

In der Abschlussdiskussion stößt das auf Widerspruch. Dass in der aktuellen Planung der Neue Markt nicht mehr vorkommt, ist laut Landesarchäologe Prof. Wemhoff „geschichtsvergessen“. „Ein Marktplatz sei auch ein Ort der Demokratie, ein entscheidender Teil der Bürgerstadt Berlin, an den man sich erinnern müsse. Einen Verzicht könne sich eine Stadt eigentlich nicht leisten.
Ich möchte, dass die Planung noch einmal in die Hand genommen wird“; forderte Wemhoff – „man verpasse sonst „eine historische Chance“.

 


Veranstaltungen

 

FREUNDLICHE EINLADUNG ZU EINEM STADTRUNDGANG
„DIE DOROTHEENSTADT“

230608 hertie school of governance

Die Dorotheenstadt wurde 1673 als Teil der Festungsstadt gegründet. Um 1780 dann bis zur Spree im Norden und bis zur Akzisemauer imWesten erweitert. Der Name stammt von der Gattin des Großen Kurfüsten Dorothea.

Die repräsentativste Straße war (ist) der Boulevard Unter den Linden.
Aber nördlich und parallel entwickelte die Dorotheenstr. zu einer wichtigen Magistrale. Sie verläuft vom Festungsgraben im Osten bis zur Wilhelmstr. im Westen. 

Aber nördlich und parallel entwickelte die Dorotheenstr. zu einer wichtigen Magistrale. Sie verläuft vom Festungsgraben im Osten bis zur Wilhelmstr. im Westen.

 

FÜHRUNG MIT UNSEREM VORSTANDSMITGLIEDS H. P. SERWENE

ZEIT: AM SONNTAG, DEM 16.JULI 2023 UM 11.00 UHR

TREFFPUNKT: AM KUPFERGRABEN/ DOROTHEENSTR.(MAGNUSHAUS) UND ENDEND GEGEN 13.OO UHR BEI KAFFEE UND KUCHEN IN DEN RÄUMEN DER GHB "AM ZIRKUS 6" NEBEN DEM EHEM. FRIEDRICHSTADT-PALAST.

 

 

EINLADUNG ZU EINEM STADTRUNDGANG
VOM STETTINER BAHNHOF ZUM HUMBOLDTHAIN 

Empfangsgebäude der Vorortbahn

Wir beginnen mit einer Erinnerung an den Lokomotivkönig August Borsig und werden uns durch einen Park mit deutlichen Spuren seiner Eisenbahnvergangenheit bewegen. In ihm wurden auch spezielle Biotopeinbauten errichtet. (Eine Treppe kann über einen kleinen Umweg umgangen werden.)

Wir erreichen ein Industriegelände ursprünglich AEG, jetzt Innovations- und Gründerzentrum. Schließlich geht es durch einen Volkspark mit teilweise gesprengtem Hochbunker.

Die Führung wird enden in der Nähe des Bahnhofs Gesundbrunnen.
Die Weglänge beträgt knapp 3 km.

 

FÜHRUNG MIT UNSEREM VORSTANDSMITGLIEDS KLAUS KRAUSE

ZEIT: AM SONNTAG, DEN 17.09.2023 UM 11:00 UHR

TREFFPUNKT: FLÄCHE ZWISCHEN DER HALTESTELLE S-NORDBAHNHOF, DER TRAMLINIE M10 UND DEM EMPFANGSGEBÄUDE DER S-BAHN.
Zu erreichen Mit Tram M8, M10 und 12, der S-Bahn und auch über den U-Bahnhof Naturkundemuseum. 

 


Rückblick

beim gut besuchten Dritten Historischen Salon der GHB diskutierten die Teilnehmer emotional mit den Berliner Stadtentwicklungspolitikern Christian Gräff und Mathias Schulz.

nl230713 dritter historischer salon

"Das Beste für Berlin" hat sich die neue Berliner Senatskoalition aus CDU und SPD laut ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen. Was bedeutet dies konkret für die Berliner Mitte? Hierzu fühlten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den stadtentwicklungspolitischen Sprechern der CDU- und der SPD-Abgeordnetenhausfraktion, Christian Gräff und Mathias Schulz, auf den Zahn. Im Mittelpunkt standen dabei die Zukunftspläne für die
Gestaltung von Molkenmarkt/Klosterviertel, Schlossumfeld, Bauakademie und Freiraum zwischen Fernsehturm und Spree.

Im neuen Quartier am Molkenmarkt strebt die Koalition auf Grundlage einer Gestaltungscharta unter Einbeziehung von Landeswohnungsunternehmen und gemeinwohlorientierten Unternehmen „bezahlbaren Wohnraum, eine nachhaltige und gute Architektur, kleinteilige Strukturen und eine vielfältige Nutzung“ an. Architektonischer Anspruch und bezahlbares Wohnen sollen zusammengebracht werden, so Christian Gräff. Die beiden Fachsprecher machten dabei deutlich, dass nicht ausgeschlossen sei, dass auch private Bauträger zum Zuge kämen, was beim Teilnehmerkreis aber eher bezweifelt wurde.

Auch will die Koalition den laufenden zwischen Freiraumwettbewerb in dem Bereich Fernsehturm und Spree nicht mehr stoppen.

Die derzeitige steinerne Umgebung des Humboldtforum soll hingegen aufgewertet werden.
Für den historischen Standort des Neptunbrunnens plant die Koalition zwar eine Brunnenanlage, aber nicht die Rückkehr des Neptunbrunnens.

Dies vor allem sorgte für emotionale Diskussionen. Die nahezu einhellige Meinung der Teilnehmer: Der original Brunnen muss an seinen original Platz, ebenso die Rossebändiger vom Kleistpark. Einhellig durch fiel in der Diskussion hingegen die bereits in Bau befindliche "Einheitswippe".
"Die Wippe gehört auf den Spielplatz", stellte ein junger Teilnehmer treffend fest.

Hoffnung besteht hingegen für eine Wiederentstehung von Schinkels Bauakademie mit historischer Fassade. Hierfür wollen sich die Koalitionspolitiker gegenüber dem Bund und der Stiftung Bauakademie einsetzen und ansonsten eine Gestaltungsverordnung erarbeiten.

Fazit nach fast zwei Stunden intensiver Diskussion: Bei allen auch unterschiedlichen Ansichten über den richtigen Weg eint die GHB und die beiden Politiker das Ziel, gemeinsame an einer lebenswerten und unverwechselbar Berliner Mitte arbeiten zu wollen. Man will im Gespräch bleiben.

 


 

DIE GHB BRAUCHT SIE!

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehren­amtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.
Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.

Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert.

Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Tel.: 030 20 45 47 46
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ghbWir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post.

(Beitragsordnung auf www.ghb-online.de)

 


Aktuelle Presse Juni 2023

Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte:

Aufregung um angebliches Gender-Verbot von CDU-Senatorin
BZ-Berlin Online vom 01.06.2023

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (50, CDU) will kein Dokument in Gender-Sprache unterschreiben. Nun verbietet Verkehrssenatorin Manja Schreiner (45, CDU) angeblich allen Mitarbeitern ihrer Behörde das Gendern, behauptet zumindest ein SPD-Politiker. Die Behörde dementiert das.

Berlin vor dem Brückenkollaps
Morgenpost vom 01.06.2023 von Isabell Jürgens

Berlin Berlin steht ein Jahrzehnt des Brückenbaus bevor. Zahlreiche der insgesamt 1085 Brückenbauwerke in der Hauptstadt sind dringend sanierungsbedürftig. Nach Informationen des ADAC Berlin -Brandenburg sind allein in diesem Jahr mehr als 60 Brücken zeitgleich eine Baustelle. Auch wenn jede Baustelle für Verkehrsbehinderungen sorgt: Damit es nicht zu Notsperrungen maroder Brücken kommt, die noch deutlich mehr Staus verursachen, fordert Martin Koller, Vorstand für Verkehr im ADAC Berlin -Brandenburg, eine deutliche Ausweitung der Sanierungsbemühungen.

Erinnerungen an den großen Kahlschlag des Berliner Stucks
Mietermagazin 6/2023 von Jens Sethmann

Von der Fabrikantenvilla bis zur Mietskaserne wollten alle Häuser einem Palast gleichen. Fast jedes Berliner Wohnhaus, das in der Kaiserzeit entstanden ist, hatte eine Putzfassade mit Stuckverzierungen. Dieser Fassa-denschwindel wurde entweder belächelt oder auch hart kritisiert. Der Furor, mit dem man ab den 1950er Jahren in Ost und West den Stuck von den Häusern abschlug, erscheint heute allerdings äußerst befremdlich. Das Stadtbild hat durch die rigorose Entstuckung schweren Schaden genommen.

„Ohne umfassende Unterstützung wird es nicht gehen“
Morgenpost vom 04.06.2023 von Isabell Jürgens

Berlin In Berlin fehlen unterschiedlichen Schätzungen zufolge 100.000 bis 200.000 Wohnungen, doch angesichts stark steigender Bau - und Finanzierungskosten werden zunehmend Bauvorhaben abgeblasen. Zugleich müssen Vermieter durch das geplante Verbot von neuen Öl- und Gasheizungen ab 2024 in neue Wärmeversorgung investieren. Ob das Gesetz wirklich so kommt, bleibt abzuwarten.

Verschwiegene Kammergesellschaft über Berlins Zentrum
Tagesspiegel vom 10.06.2023 von Teresa Roelcke

In einer Vortragsankündigung der verschwiegenen „Kammergesellschaft“ wird zur „überfälligen Zivilisierung“ des zentralen Bezirks aufgerufen. Der Tagesspiegel hat sich das angehört.

Schon der Titel der Veranstaltung lässt aufhorchen: „Renaissance der Berliner Mitte durch die Reichen & Schönen!“ Eingeladen wird zum 192. „Kammer-Gericht“ der sogenannten „Kammergesellschaft“, am vergangenen Freitagmittag im ersten Stock des Waldorf Astoria am Breitscheidplatz: zu einem Mittagessen in „sorgfältiger Platzierung“ mit einem kurzen Vortrag vom Stadtforscher Benedikt Goebel „in der Tradition der pointierten Tischrede“.

Gauck zum 17. Juni 1953: Deutschland kann Freiheit
Morgenpost Online vom 15.06.2023

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstands vom 17. Juni 1953 zur Solidarität mit der Ukraine aufgerufen. „Die Erinnerung an einst, weckt die Solidarität jetzt“, sagte Gauck in der Gedenkstunde des Abgeordnetenhauses zum Jahrestag. „Wir sind den Menschen Beistand schuldig, die für Freiheit kämpfen, wir geben ihnen eine Stimme, wenn sie es selbst nicht können“, sagte Gauck.

Wohnungs-Überraschung auf dem Mauerstreifen
Morgenpost online vom 16.06.2023

Auf dem ehemaligen Mauerstreifen, in einer der hochpreisigsten Lagen der Stadt, entstehen neue, bezahlbare Wohnungen. An der Bernauer Straße, die die Rosenthaler Vorstadt begrenzt, will die Wohnungsbaugesellschaft Berlin -Mitte (WBM) bis Ende nächsten Jahres zwei fünf- und sechsgeschossige Gebäude mit insgesamt 87 Wohnungen fertigstellen. Am Freitag wurde der Grundstein gelegt.

Kosten-Explosion beim Neubau der Komischen Oper
BZ-Berlin online vom 19.06.2023

Seit einer Woche ist das Opernhaus geschlossen - der Betrieb zieht für mindestens sechs Jahre ins Schillertheater nach Charlottenburg. Erst im September war eine exorbitante Steigerung bekannt geworden: Damals verdoppelten sich die Kosten von niedrigen 227 auf 437,4 Millionen Euro. Die Begründung: steigende Baupreise, teurere Bühnentechnik, fast 100 Millionen mehr durch konkretere Pläne.

Neuplanung: Masterplan für Berlins historische Mitte ausgeschrieben
Entwicklungsstadt Berlin, 19 Mai 2023

Berlin ist, wenn es um die Umsetzung zentraler Bauprojekte geht, eine zerrissene Stadt. Wo immer es im Zentrum der Hauptstadt darum geht, eine Fläche neu zu entwickeln, stoßen eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen aufeinander, die unversöhnlich um einen Kompromiss ringen.

Elitäre Aussagen in der Berliner Kammergesellschaft
Tagesspiegel vom 20.06.2023 von Teresa Roelcke

Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) hat sich von der kürzlich in der Berliner Kammergesellschaft getätigten Aussage, dass die sogenannte historische Mitte einer „überfälligen Zivilisierung“ bedürfe, distanziert. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Montag sagte Gaebler auf Anfrage des Grünen-Abgeordneten Julian Schwarze, dass der Senat diese Einschätzung des Stadtforschers Benedikt Goebel nicht teile.

Diskussion zum Neuen Markt
Tagesspiegel vom 29.06.2023 von Rolf Brockschmidt

Eine Leerstelle im Berliner Gedächtnis - Der Neue Markt von Berlin? Wo soll der gewesen sein? Es ist ein Ort, an der die Stadtgesellschaft von Berlin prägte. Doch heute ist er aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden. Während der Molkenmarkt gerade archäologisch untersucht wird, bevor er – dem alten Straßenmuster folgend – wieder bebaut werden soll, gibt es eine solche geschichtssensible Planung für den Neuen Markt bis heute nicht wirklich. Er ist eine Leerstelle im Gedächtnis Berlins.

Vergesellschaftung von Wohneigentum laut Expertenkommission möglich
Welt.de vom 28.06.2023

Nach Einschätzung der zu diesem Thema vom Senat eingesetzten Expertenkommission ist die Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen in Berlin möglich. Zu diesem Schluss kommen die Kommissionsmitglieder in ihrem Abschlussbericht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Danach lässt das Grundgesetz ein entsprechendes Vergesellschaftungsgesetz zu, das Land Berlin habe die Kompetenz dafür, es zu beschließen.

Es ist überhaupt nicht mein Ziel, alle Planungen umzuschmeißen
Tagesspiegel vom 30.06.2023 von Christian Latz

Frau Schreiner, die CDU ist angetreten mit dem Versprechen, die Spaltung der Stadt beim Verkehr zu überwinden. Nach nur eineinhalb Monaten im Amt ist die Stimmung so aufgeheizt wie nie. Was haben Sie falsch gemacht?
Ich arbeite gerade daran, das Miteinander zu betonen. Das umfasst eben nicht nur die Radfahrer, sondern auch alle anderen Teilnehmer am Straßenverkehr. Wir wollen im Geist des Koalitionsvertrags die Verkehrsplanung priorisieren. Da steht zuerst der ÖPNV, unser zentraler Baustein für die Verkehrswende. Dann will ich auch die Fußgänger mit in den Blick nehmen und ich berücksichtige natürlich die Autofahrer und dabei insbesondere den Wirtschaftsverkehr .

Expertenkommission zu Vergesellschaftungen Berliner Wirtschaft reagiert kontrovers auf Abschlussbericht
Tagesspiegel vom 28.06.2023 von Teresa Roelcke

Maren Kern, die Vorsitzende des Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU), ist nicht begeistert vom Ergebnis des Abschlussberichts der Expertenkommission zur Vergesellschaftung großer Wohnungsbestände in Berlin. Die noch vom Vorgängersenat eingesetzte Expertenkommission habe ein erwartbares Ergebnis vorgestellt, sagt Kern: „Bereits seit dem Zwischenbericht vom Dezember letzten Jahres war klar, wohin die Reise gehen würde: dass die Kommission eine Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen für machbar hält.“

 

Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV

Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender
Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Am Zirkus 6
D-10117 Berlin

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Tel. 030 - 20 45 47 46
Fax. 030 - 20 45 47 47
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