Wohnungsbaugesellschaft WBM bereitet exklusives Bauprojekt vor
Morgenpost vom 13.02.2024 von Isabell Jürgens
Sozialer Wohnungsbau in exklusiver Nachbarschaft zum Berliner Schloss – das plant nach dem Willen des Berliner Senats die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM. Mit der europaweiten Bekanntmachung hatte die WBM Architektinnen und Architekten aufgefordert, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Die ungewöhnliche Planungsaufgabe ist auf riesiges Interesse gestoßen: Rund 500 Planungsbüros hätten sich beworben, teilte Bausenator Christian Gaebler (SPD) am Montag im Stadtentwicklungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses mit.
Im Plangebiet an der Breite Straße , zwischen Scharrenstraße und Neumannsgasse, soll laut Auslobungstext auf fünf bis sieben eigenständigen Parzellen ein neues Wohn- und Geschäftsquartier entstehen. Die Mietwohnungen müssen nach den neuen Richtlinien des Landes Berlin zu 50 Prozent mietpreisgebunden zu Sozialmieten ab sieben Euro bis 11,50 Euro je Quadratmeter und Monat (kalt) vermietet werden. Angesichts der Mieten in den Luxus-Wohnquartieren wie der „Stadtresidenz am Schinkelplatz“ oder den „Kronprinzengärten“, die in der Nachbarschaft entstanden sind, echte Schnäppchenpreise. Zumal die WBM nicht auf Masse setzen kann. Auf dem Filetgrundstück sollen in den „fünf individuellen Häusern“ insgesamt lediglich 65 bis 70 Wohneinheiten entstehen. „Die genaue Anzahl der Wohneinheiten steht erst mit Abschluss eines ausgelobten Realisierungswettbewerbs fest“, so eine WBM-Sprecherin.
Der Planungsbereich an der Breite Straße liegt auf der Spreeinsel im Siedlungskern der historischen Doppelstadt Berlin -Cölln. Ein wichtiger Teil der Aufgabe für die Wettbewerbsteilnehmer besteht deshalb darin, die archäologischen Funde vor Ort zu erhalten. Aus dem Kreis der insgesamt 500 Teilnehmenden sollen in den kommenden Wochen fünf Büros ausgewählt werden, die konkrete Entwürfe erarbeiten sollen. Die Wettbewerbsentwürfe sollen Anfang Juli in einer Preisgerichtssitzung beurteilt und prämiert und das Ergebnis nach Abschluss des Wettbewerbs bekannt gegeben und öffentlich ausgestellt werden.
